DIE BVG LEGT DEN RÜCKWÄRTSGANG EIN
und mobilitätseingeschränkte Fahrgäste werden zu Bittstellern
Wir protestieren gegen die beabsichtigte Abschaffung der automatischen Absenkung an den Omnibussen (KNEELING). Künftig soll es nur noch bei Bedarf durch Knopfdruck ausgelöst werden (s. kleine Anfrage des Abgeordnetenhauses, Drucksache 17/10 051).
Jetzt 20 Jahre später und mit neuer personeller Besetzung an der Spitze will die BVG die Ein-/Ausstieghilfe bei dem ÖPNV-Fahrzeug aus nicht-nachvollziehbaren Gründen nur noch über einen Bedarfsknopf absenken.
Auf der Grundlage der Leitlinien zum Ausbau Berlins zur barrierefreien Stadt im Jahr 1999 haben wir Mobilitätsbehinderten hart und erfolgreich für diese Errungenschaft gekämpft. Seit 2009 sind alle Linienbusse zu 100% barrierefrei zugängig. Gehbehinderte Fahrgäste mit Rollator oder Unterarmgehstützen haben keine freie Hand für die Knopfbedienung an der Tür zur Verfügung. Aber auch Personen mit Kinderwagen, so wie Senioren und Kleinwüchsige werden künftig stark in ihrer Mobilität benachteiligt.
Die BVG-Vorstands-Vorsitzende, Frau Dr. Sigrid Nikutta („Blumenstrauß an Maßnahmen“) sieht keine Notwendigkeit des Kneelings, da die Omnibusse bereits im nicht abgesenkten Zustand (32 cm) eine verhältnismäßige niedrige Einstiegshöhe haben und der überwiegende Teil der Fahrgäste das Kneeling nicht braucht.
Woher sie diese Erkenntnis hat, ist erklärungsbedürftig.
Dieser Rückschritt ist zwischen der Senats-Verkehrs-Verwaltung und der BVG abgestimmt und wird bereits im Rahmen der 1. Pilotphase bei 152 12-Meter-Bussen auf die automatische Bedarfssteuerung umgestellt.
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Im August 2012